Was wir anders machen

Was wir bei min-forest, im Gegensatz zur herkömmlichen Forstwirtschaft, nicht tun.

Wer Holz wachsen lassen möchte, um es später zu verkaufen, unterliegt bestimmten Regeln der Pflege eines Waldes, die eben leider auch der Natur abträglich sind. Wir gehen mit unserem Stückchen Wald anders um, als es in bewirtschafteten Wäldern üblich ist. Der Hauptgrund dafür ist, dass wir nicht die Absicht haben, aus diesem Wald Kapital zu schlagen. Unser Wald gehört der Natur und allem, was darin lebt. Wir verstehen uns nur als die Hüter dieser kleinen Landschaft.

Hier die wichtigsten Punkte, was wir anders machen:

  • Wir lassen schnell wachsende Weichholz-Bäume, wie zum Beispiel Weiden und Pappeln stehen. In der Forstwirtschaft werden solche Bäume schon im jungen Wachstumsstadium gefällt. Denn sie bringen einerseits keinen guten Holzertrag, weil weiches Holz für die allermeisten Verwertungsarten ungeeignet ist. Andererseits bilden solche Bäume schneller als Buche oder Eiche große Kronen aus, die den erwünschten Hölzern das Licht wegnehmen. In unserem Waldrand ist die Weide aber höchst willkommen, denn sie ist eins der wertvollsten Gewächse für Wildbienen. Die Weide blüht extrem früh, weswegen sie eine überlebenswichtige Nahrungsquelle für die gerade aus der Winterruhe erwachenden Insekten darstellt. Und letztendlich ist bei den weiteren zu erwartenden Dürresommern nichts so wichtig, wie Schatten! Die sehr schnell in die Höhe wachsenden Pappeln spenden ebenfalls lichten Schatten und sind für jagende Vögel wie Käuze und Bussarde wertvolle Ansitzstellen. Ältere Pappeln bieten ihnen sogar gute Nistmöglichkeiten. Nicht zuletzt sind Bäume mit großen, belaubten Kronen hervorragende CO2-Verbraucher und Sauerstofferzeuger.
  • Wir lassen allen Bewuchs unter den Bäumen stehen. Uns stört er nicht, weil wir nicht die Absicht haben, mit Maschinen unter die Bäume zu fahren, um sie später einmal zu fällen. So entstehen Dickichte und wertvolle ökologische Inseln für eine Vielfalt von Waldpflanzen, die wiederum einer Vielfalt von Tieren Nahrung und Lebensraum bieten. Der Bewuchs des Waldbodens verhindert die Verdunstung von Wasser und sorgt dafür, dass die Bäume auch bei Dürre nicht eingehen.
  • Wir fördern viele verschiedene Mini-Ökosysteme nebeneinander und haben keinerlei Interesse an möglichst großen Monokulturen zur rentablen Holzernte.
  • Wir befahren unseren Waldrand nur in Ausnahmefällen mit einem Fahrzeug. Ansonsten bemühen wir uns, jede Bodenverdichtung zu vermeiden und benutzen mit Menschen und Tieren nur die von uns angelegten und gepflegten Wege.
  • Die offenen Lichtinseln in unserem Waldrand bepflanzen wir nicht wieder mit gewinnbringenden Bäumen, sondern fördern eine naturnahe, strukturreiche Waldrandzone. Solche Übergangszonen sind extrem wichtige ökologische Trittsteine für Tiere und Pflanzen.  
  • Wir legen Naturelemente wie z.B. Totholzhaufen, Sumpflöcher und Steinhaufen an, um Schutz und Lebensraum für Tiere zu schaffen.
  • Wir fördern den Wuchs von heimischen Blühpflanzen, die auch natürlicherweise in intakten Waldrändern zu finden sind. Von ihnen ernähren sich Insekten, darunter auch viele Wildbienen, Schmetterlinge und Nachtfalter.
  • Wir rotten in unserem Waldrand (abgesehen von Jakobskreuzkraut und invasiven Neophyten) keine Pflanzen aus, die auf wirtschaftlich genutzten Äckern und Heuwiesen bekämpft werden. Die dichte Hecke um unseren Waldrand herum verhindert weitgehend, dass die Pollen auf die benachbarten landwirtschaftlichen Nutzflächen fliegen.
  • Wir bekämpfen keinerlei Wildtiere, auch keine Insekten oder Kleinsäuger. Sollte eine Art in einem Jahr in Massen auftreten, warten wir ab, bis sich wieder ein Gleichgewicht eingestellt hat. Die Fläche unseres Waldrands ist seit vielen Jahren nicht bejagt worden.