min forest: Waldrand Artenschutzprojekt
3 Hektar Vielfalt und Lebensraum
Was ist min forest?
min forest ist ein Waldrand, den wir 2018 gekauft haben. Wir, das sind Claudia und Stefan Grothus. min ist das Kürzel unserer Werbeagentur made in nature. Der Waldrand grenzt direkt an das Haus, in dem wir wohnen und arbeiten.
Wie alles anfing
Das knapp 3 ha große Grundstück für unser Waldrand-Artenschutzprojekt befindet sich in leichter, nach Süden ausgerichteter Hanglage und war ursprünglich über viele Jahrzehnte (wenn nicht Jahrhunderte) eine Viehweide und Heuwiese. 2006 wurde es als Ausgleichsfläche aufgeforstet.
Dann passierten verschiedene „Zufälle“, die für unser Projekt die optimale Grundlage bildeten: Direkt nach der Aufforstung wurden bei Nacht und Nebel hunderte von Buchensetzlingen aus der Schonung gestohlen – keiner hatte etwas gesehen oder gehört.
Im Dezember 2013 warf das Sturmtief Xaver dann mehrere Bäume in den Zaun, der die damalige Schonung umgab. Dies wurde nicht bemerkt und fortan hatten Rehe freien Zugang in das Areal. Wieder gingen viele Setzlinge durch Wildverbiss verloren.
Wieso dieser Schaden für die Natur so günstig ist
So sind Lücken im Baumbestand und sogar große Freiflächen mit viel Licht entstanden. Es hat sich eine kleine Landschaft gebildet, die einem natürlichen Waldrand sehr nahekommt.
In 2018 erfuhren wir wieder durch Zufall, dass dieses forstwirtschaftlich eher minderwertige, für die Natur aber sehr, sehr hoffnungsvolle Stück Land verkauft werden sollte. Wir haben es dann aus rein privater Initiative und aus Naturschutzgründen gekauft. Auf diesem idyllischen Stückchen Land ein kleines Artenschutz-Paradies zu gestalten, bedeutet für uns Lebensqualität und ist unsere Antwort auf Klimawandel und Artensterben.
Wieso kauft man Wald...
...wenn man ihn nicht forstwirtschaftlich nutzen möchte?Wir leben und arbeiten hier im Außenbereich in der schönen münsterländischen Naturlandschaft. Allerdings sind wir auch umgeben von extensiver Landwirtschaft und Monokulturen mit teilweise massivem Einsatz von Pestiziden. In den letzten Jahren waren wir also stetig Zeugen, wie natürliche Lebensräume für die heimische Flora und Fauna immer kleiner wurden oder ganz verschwanden. Gleichzeitig genießen wir das unmittelbare (Er)Leben in der Natur inmitten einer wundervollen Tier-und Pflanzenwelt. Mit dem Kauf der Aufforstungsfläche erfüllen wir uns den Wunsch, der Natur etwas zurückzugeben, was ihr leider immer mehr genommen wird: Vielfalt und Lebensraum.
Unsere Ziele:
Wir erschaffen eine strukturreich renaturierte Waldrand-Landschaft, welche Lebensraum für bedrohte und noch nicht bedrohte Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Amphibien bietet. Dabei entstehen viele verschiedene kleine und beispielhafte Ökosysteme: beweidete Flächen, Niederwald, Lichtinseln, Blühflächen, Sumpfzonen, Hecken, Dickichte, Stein- und Totholzhaufen. Wir pflanzen nach und nach Kräuter, Sträucher und Bäume, die natürlicherweise in einen Wald gehören, Lücken im Ökosystem füllen und auch Nahrung für Tier und Mensch anbieten.
Zu unseren Zielen gehört auch die Weitergabe unserer Erfahrungen, der Austausch mit anderen Naturschützern (und solchen, die es werden wollen) und die Öffnung unseres Projektes für Führungen.
Außerdem führen wir „Arbeitseinsätze“ mit interessierten Helfen durch, erstellen Totholzhaufen, Anpflanzungen oder Stein-Pyramiden und zeigen dabei ganz praktisch, wie man Vielfalt entstehen lassen kann.